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.Er ist befriedigt vonseinem Werk, die Briefe jener Zeit spiegeln Ruhe und sogar Glück.Und doch sind erst wenigeMonate vergangen seit der Flucht aus Moskau, der Ohnmacht von St.Petersburg, derUngewißheit von Clarens und seiner leiblichen und seelischen Errettung durch Nadjeschda.Ineinem Brief an Modest beweist er seine klare Selbsteinschätzung.Er kenne, sagt er, dietheatermäßigen Fehler seiner Oper, die nicht genügend bewegte Handlung aufweist.(Genau"Eugen Richter"betrachtet: ist die Handlung wirklich ungenügend?) Aber er hoffe, daß die dichterischenSchönheiten und die ergreifende Einfachheit des Geschehens die Schwächen ausgleichenwürden.So war es auch und so ist es.»Eugen Onegin« hat begeisterte Anerkennung gefunden.Ja, ergefällt sogar den Musikern, die oftmals Tschaikowskys Werk so kühl gegenüberstehen.NikolaiRubinstein verliebte sich - man kann es kaum anders sagen - in diese Partitur.Er nahm sich vor,das Werk in seinem eigenen Konservatorium uraufzuführen.Das bedeutete für ihn einendoppelten Sieg: den des Dirigenten zuerst, und hernach den des Direktors, denn Tschaikowskywar, zumindest dem Namen nach, immer noch Lehrkraft des Instituts.»Eugen Onegin« ging im März 1879 über die Bretter.Tschaikowsky, seit langem wiederhergestellt, kehrt zu die-sem Anlaß nach Moskau zurück.Er wohnt der Generalprobe bei und fühlt sich mit seinem Werke zufrieden, trotzdeutlich sichtbarer Mängel der Aufführung.Es waren allerdings Mängel anderer Natur als die, die er gefürchtethatte.Lenski war wirklich ein junger Romantiker, Tatjana ein bezauberndes junges Mädchen, leidenschaftlich undträumerisch.Aber sie alle waren Schüler und trotz ihrer heldenhaften Anstrengungen waren sie den schweren Rollennicht gewachsen.Die Premiere war, wie stets, eine Marter für Tschaikowsky.Er mußte sich nicht nur demPublikum zeigen; viel schlimmer noch, in der Pause gab es eine Feier auf der Bühne.Vor demversammelten Konservatoriuni Lehrer und Schüler richtete Nikolai das Wort an ihn undüberreichte ihm einen Lorbeerkranz.Dann aber kam das Ärgste: Tschaikowsky mußteantworten.Er hat eine schwere Krise überwunden.Sein Aussehen ist das eines körperlich wie geistigvöllig gesunden Menschen.Sein Antlitz, nobel und irgendwie schön durch die feinen Züge unddie gütigen Augen, ist von des Südens Sonne leicht gebräunt.Aber er denkt daran, daß diehundert Augenpaare vor ihm vielleicht einen ganz anderen Tschaikowsky suchen:einen Irren, Anomalen, der vor einer jungen Frau davonlief.Er weiß nicht, daß sein Ruhm allen Tratsch zum Schweigen gebracht hat.Der herzlicheApplaus, den nun alle ihm spenden, ist echt.Aber die Angst ist immer noch das Leitmotiv seines Lebens.Er hat sie noch nicht besiegenkönnen.Im Morgengrauen nach dieser Nacht reist er ab.Celesta - ein Tasteninstrument, das mit seinem hellen, zarten Glöckenklang dem Xylophonähnlich ist.Tschaikowsky war der erste, der es einsetzte, und zwar im Tanz der Zuckerfee.Glissando - beschreibt den Ton, der entsteht, wenn ein Spieler bei einem Streichinstrument denGreiffinger stufenlos über die angestrichene Saite gleiten lässt."Eugen Richter"Tschaikowskys Werke"Eugen Richter""Eugen Richter"
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